Europameisterschaft in Madrid

 

von Petra Eggenberger

 

Gestern Sonntag erreichten Magdalena Brunner und Katrin Eggenberger zusammen mit der Schweizer Nationalmannschaft in Madrid mit dem 4. Platz das beste Schweizer EM-Resultat im Synchronschwimmen seit 15 Jahren. Hinzu kamen zwei 7. Ränge in der Team- und Duettwertung.

 

Die Synchronschwimmerinnen Magdalena Brunner (Haag) und Katrin Eggenberger (Buchs) hatten an den Europameisterschaften in Madrid übers Wochenende allen Grund zum Jubeln. Sie übertrafen mit dem 4. Rang in der Free Routine-Teamwertung die kühnsten Erwartungen und brachten die Schweiz ein Stück weiter in Richtung Spitze der internationalen Synchronschwimmszene, was speziell Magdalena Brunner und ihrer Duettpartnerin Belinda Schmid (Zürich) an den Olympischen Spielen in Athen zugute kommen wird.

 

7. Rang im Team

Dabei hatte das Wochenende eigentlich gar nicht so gut begonnen; nach dem 7. Rang hinter Griechenland und Ukraine im Teamfinale vom vergangenen Samstag zeigten sich die Werdenbergerinnen noch eher enttäuscht vom Resultat. „Wir hatten insgeheim gehofft, die Ukraine noch vom 6. Platz verdrängen und somit ein Diplom gewinnen zu können, was uns aufgrund eines Fehlers bei der letzten Hebefigur dann aber doch nicht gelingen sollte“, liessen die 21-jährigen direkt nach dem Teamfinale aus der spanischen Hauptstadt wenig euphorisch verlauten. Gewonnen wurden die Titelkämpfe klar vom russischen Team vor Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland und der Ukraine.

Russische Duett-Klänge

Auch das Resultat im Duettbewerb wollte noch keine richtig ausgelassene Freude ins Schweizer Lager einkehren lassen. Man hatte mit dem 5. Platz geliebäugelt. Dass es für das Limmatnixen-Duo Brunner/Schmid schlussendlich ein weiterer 7. Rang hinter den Duetts aus Russland, Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland und der Ukraine wurde, war für die Schweizerinnen etwas unverständlich: „Wir haben uns im Vergleich zum Vorlauf, wo wir bereits Siebte waren, um einiges steigern können, trotzdem aber die tieferen Noten bekommen, was nicht ganz nachvollziehbar ist. Mit unserer Leistung sind wir aber sehr zufrieden. Wir haben gezeigt, dass wir uns in Richtung Athen auf einem sehr guten Weg befinden und bei den Olympischen Spielen in den Top-12 mit uns gerechnet werden muss“, analysiert Brunner ihre Wasser-Interpretation von russischer Gebetsmusik.

 

Sensation zum Abschluss

Erst ganz zum Schluss bekamen die Schweizerinnen, welche als letzte Starter an der EM 2004 in das Free Routine Combination-Finale gingen, Grund zum Jubeln. Mit ihrer Inszenierung eines U-Boot-Dramas auf russische Art wussten sie die Zuschauer im gefüllten Centro M86-Freiluftstadion zu Madrid von Beginn weg in ihren Bann zu ziehen. Bereits für ihren Landanfang ernteten sie einen ersten Beifall.

 

Applaus vom Sieger

Während der Darbietung, welche in der jungen Kategorie Free Routine Combination aus einer Mischung von Solo (Schmid), Duett (Schmid/Brunner) und Team (Eggenberger/Brunner/Sarah Amrein/Coralie Giannotti/Pamela Fischer/Stephanie Jost/Regina Rüfenacht/Ariane Schneider/Aline Suter) besteht und klar die Handschrift der Schweizer Nationalmannschaftstrainerin, Olga Sedakova aus Russland, selbst mehrfache Weltmeisterin und Olympiasiegerin, trägt, folgten weitere Szenenapplause. „Es war ein überwältigendes Gefühl, nach der gelungenen Kür aus dem Wasser zu steigen und von einem applaudierenden Siegerteam aus Spanien gefeiert zu werden“, fasst Eggenberger ihre Genugtuung in erste Worte. Die Schweiz zusammen mit Spanien, Italien und Griechenland auf der ersten Resultatseite direkt hinter dem Podest; seit 1989 hat es dies an einer EM nicht mehr gegeben. Für die Schweizerinnen ist dieser 4. Rang gleich viel Wert, wie für anderen Nationen eine Goldmedaille.

„Diesen internationalen Durchbruch müssen wir ausgiebig feiern“, sind sich Brunner und Eggenberger einig. Dazu bekommen die Werdenbergerinnen nun genügend Zeit, fliegen sie doch mit dem Schweizer Team erst morgen, Dienstag, zurück in die Schweiz.

 

 

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